Unser tägliches Gift gib uns heute.

Brot.

Ein schwieriges Thema.

Als mir vor genau 5 Jahren die angeblich chronische und unheilbare Krankheit „Morbus Crohn“ diagnostiziert wurde hatte ich es schon einige Zeit vorher radikal aus meinem Ernährungsplan gestrichen. Alles was Gluten enthält, was aus Mehl hergestellt wurde und auch jegliche sonstige Kohlenhydrate.

Nach 3 Jahren galt meine Krankheit als geheilt, oder „stillgelegt“, wie die Gastroenterologen sagen.
In dieser Zeit habe ich mich viel mit dem Thema Ernährung auseinandergesetzt und wie sie auf unseren Körper wirkt.
Heute, nach 5 Jahren, kann ich sagen, dass es mehrere Faktoren waren, und nicht nur das Brot oder die Ernährung, die dazu geführt haben, dass die Gesundheit durcheinander gekommen ist. Und wenn es auch nicht die Hauptursache sein mag, so trägt das was wir essen doch einen so unglaublich großen Teil dazu bei.

Die Bestätigung habe ich nicht nur durch viele, viele wissenschaftliche Bücher, durch Erfahrungsberichte anderer, sondern auch durch den gestrigen Kinofilm „Brot“ erfahren dürfen, der dieses Jahr 2020 gedreht wurde.

Brot – ist für uns Deutsche unglaublich wichtig.
Wir fühlen uns damit verbunden und glauben, dass nur wir in Deutschland die große Kunst des Brotbackens beherrschen und dass unser dunkles Brot und seine Vielfalt einzigartig sind.

Dass es aber im ganzen Kreis Marburg nur noch 4 Bäcker-Lehrlinge dieses Jahr gibt, weiß kein Mensch.
Und dass es in der Stadt Marburg in den 70er Jahren 54 Bäckerein gab, von denen jetzt noch genau 2 übrig gebieben sind, darüber macht sich auch keiner Gedanken.
Dass das Brot, was ihr im Supermarkt kauft, vom Fließband kommt, und nicht mit Händen geformt wird, realisiert auch keiner, wenn er es kauft.

Von großen Maschinen kommt es. Aus einer grauen Fabrik mit künstlichem Licht. Dort läuft es durch Anlagen von Bühler, über Fließbänder von Bosch und durch Waagen von Mettler Toledo. Anlagen von großen Maschinenbau-Unternehmen, mit denen ich bis vor kurzem noch am Tisch saß und über Projekte für die Lebensmittelindustrie verhandelt habe.

Um Gewinn geht es in einem Unternehmen. Um Produktivität, und darum den neuesten Verbraucher-Trend einzufangen bzw. den Kunden, – EUCH – dazu zu bewegen, einen möglichst billigen und doch hochwertig erscheinenden Industrieartikel zu kaufen.

Ein Brot,

  • das billig ist. Und deswegen das Korn gespritzt werden muss, um möglichst viel Ernte zu bringen.
  • dessen Mehl mit bis zu 2.000 Zusatzstoffen (Emulgatoren oder Pilzen) versetzt wird bevor es verarbeitet wird,
    damit es auf dem Transportband nicht zusammenfällt,
    damit es beim Kauen frisch erscheint obwohl es schon trocken ist,
    damit es nach einer bestimmten Brotsorte schmeckt, obwohl es nie nach dessen Rezeptur gebacken wurde, sondern nur sein Aroma zugesetzt bekommt
  • dessen Getreide von einem anderen Kontinent kommt, wo es in MASSEN angebaut wird
  • dessen Geschmack und Konsistenz immer gleich ist, weil die Industrie einen STANDARD kreirt hat, es aber niemals in der Natur so vorkommen kann
  • für das die Natur (das Getreide) an die Anforderungen der Maschinen in der Produktion angepasst werden muss! Denn wenn das Getreide wegen den Wetterbedingungen mal anders wächst, laufen die Maschinen nicht mehr
  • das in Plastik verpackt wird und wovon die Weichmacher ins Brot abgegeben werden

Es ist ein Brot, das nicht nur tote Nahrung ist, sondern eine pure Chemiekeule, die krank macht.

Von Getreide, das tot ist, weil der Keim entfernt wurde.
Das chemisch bearbeitet ist – erst auf dem Feld, dann in der Fabrik!
Und worüber uns niemand aufklärt!

45% der eingesetzten Pestizide führen zu hormonellen Veränderungen im Körper. Das ist wissenschaftlich bestätigt.
45%!!!

Jeder 2. in meinem Umfeld klagt über Probleme mit den Hormonen – Schilddrüse, Hashimoto, Menstruationsunregelmäßigkeiten, Unfruchtbarkeit,…..
oder über Lebensmittelunverträglichkeiten – Gluten, Laktose, Reizdarm,….

Das Mehl im Brot ist toxisch und verändert unsere Hormone und unsere Darmfunktion!! Das ist schon längst herausgefunden worden!

Es ist die Landwirtschaft und die Industrie zusammen, die Euch nicht nur tot verarbeitetes Essen, sondern Gift in seiner reinsten Form auf den Teller bringen. Und es seid ihr, die billiges weißes Toastbrot, in Plastik verpacktes Mischbrot oder angeblich gesundes Vollkorn-Brot in einer der zig Filialen beim Bäcker um die Ecke kauft und es euren Kindern vorsetzt.
Und es seid Ihr – die damit die Industrie und die Chemie-Landwirtschaft unterstützt. Ihr!

4 Mal zahlt ihr dafür. So wird es im Film von einem der wenigen übrig gebliebenen Handwerks-Bäckern aus Frankreich gesagt.

  1. für eure Gesundheit. Denn die Arzt-Rechnungen bzw. die vom Heilpraktiker sind teuer, wenn ihr mit Lebensmittelunverträglichkeiten, Hormonstörungen, Diabetes und Fettleibigkeit dort voller Verzweiflung Hilfe sucht
  2. für die Umwelt. Wenn das Grundwasser durch die Pestizide so verseucht ist, dass ihr nicht mehr davon trinken könnt
  3. für die Biodiversität. Wenn wegen der ganzen Chemie auf dem Acker keine Insekten mehr zur Vermehrung der Pflanzen beitragen können
  4. für den Preis der Gesellschaft. Wenn es keinen „echten“ Bäcker mehr in deiner Nähe gibt, weil sie ihr Handwerk aufgeben mussten, weil du dein Brot lieber von der Industrie aus dem Supermarkt kaufst

Brot haben die Ägypter vor 8.000 Jahren schon gegessen.
Ohne Unverträglichkeit.
Ohne davon krank zu werden.

Denn ein Brot – kann für den Darm gut verträglich sein! Wenn es aus einem Sauerteigstarter gemacht wird. Mehl und Wasser wird durch Hefe in der Luft vergoren. Das ist alles.

Das dauert 4 Tage. Und dann sind alle unverträglichen Stoffe – Kohlenhydrate und Eiweiße – weitestgehend abgebaut.

4 Tage. Das ist eine lange Zeit. Die hat in der Industrie keiner. Da muss 1 Stunde für die Gärung reichen.
Was in unserem Körper passiert, interessiert die Industrie nicht. Zeit ist Geld. Das weiß die Industrie. Sie weiß auch, dass es uns allen nicht gefällt, viele Inhaltsstoffe auf dem Etikett zu lesen. Deswegen lassen sie sie einfach weg.
Gewinn, das ist es, was sie und viele andere aus der Politik interessiert.
Deswegen erzählt uns das keiner. Unsere Gesundheit? Die Umwelt? Menschen, die kleine leidenschaftlich geführte Familien-Handwerksbetriebe aufgeben? Darum müssen wir uns selbst kümmern.

Und deswegen:

  • schaut euch den Film an!
  • macht euer Brot selbst mit eigenem Sauerteig aus selbst gemahlenem Demeter-Getreide aus dem ganzen Korn ! (Oder fragt mich wie es geht)
  • kauft es NUR (!!) und wirklich nur (!!) von einem Bäcker, der Bio-Getreide nutzt (fragt ihn ob er das tut!!!) und der nachts um 1 Uhr in der Backstube steht! Davon werdet ihr nicht viele in eurem Ort finden (in Marburg sind es 2! Siebenkorn und Bäcker Knapp an der Ecke zwischen Bahnhof/DM/Penny/Mercedes)

Kauft niemals, wirklich NIEMALS, mehr Brot einfach so – nicht die Brötchen in der Kantine, nicht die Sonntagsbrötchen aus der Industrie-Filiale um die Ecke und vorallem nicht das Schulbrot für eure Kinder, außer ihr wollt
erkranken
die Umwelt zerstören
die wenigen Brot-Handwerker vernichten, die es noch gibt.

Für die 4 Lehrlinge aus dem ganzen Landkreis Marburg-Biedenkopf – wie stehen da die Chancen, frage ich mich.

Ein gutes Brot, so wie es sein soll, schon immer gewesen ist und uns keine gesundheitlichen Beschwerden bereitet

  • wird von Menschen hergestellt (nicht von Maschinen!)
  • Menschen, die nachts um 1 Uhr den Teig formen
  • enthält keine Chemie im Getreide, sondern ist Bio oder Demeter
  • enthält einen Sauerteig
  • Sauerteig, der 2-4 Tage gegärt ist
  • besteht aus Mehl, Wasser, Salz
  • schmeckt jeden Tag anders und kann mal trockener und mal feuchter sein, je nach täglicher klimatischer Bedingung in der Backstube
  • schmeckt sogar an jedem Ort anders, weil die Luft dort anders ist
  • muss bei jeder neuen Getreide-Lieferung von der Rezeptur her von einem Menschen angepasst werden, weil das Getreide durch die natürlichen Einflüsse von z.B. zu viel oder zu wenig Regen zu einer anderen Teig-Konsistenz führt

Damit haben die 4 Lehrlinge aus dem Kreis Marburg zu kämpfen. Abgesehen von der deutschen Sprache. Und damit, dass das alles heute niemand mehr weiß.

Aber IHR habt es in der Hand.

Industrie oder Natur.
Immer gleicher Standard oder Geschmacksunterschied.
Profit oder Vielfalt.
Geldgier oder Leidenschaft.
Fließband oder Hände.
Automatisierte Abläufe in der Fabrik oder Arbeitsplätze.
Maschine oder Mensch.

Das ist IMMER die Frage, die ihr euch beim nächsten Griff zum Brot stellen MÜSST!

Denn es geht nicht nur um euren eigenen Körper und um den Klimaschutz, sondern auch um unsere Gesellschaft.

Guten Appettit!

P.S. :

Die Mühlenbäckerei Pfeiffer aus dem Landkreis Marburg hat nach dem Kinofilm eine Themen-Diskussion geleitet, um auf die Schwierigkeit in ihrem Handwerk in der 3. Familiengeneration aufmerksam zu machen.
Ärzte und Landwirte aus dem Publikum waren sich einig: wir sind alle Opfer. Opfer der Industrie. Opfer der Chemie-Landwirtschaft.

Aber Opfer ist man nur, wenn man selbst nicht mehr handeln kann. Wie gut, dass wir das alle können. Und wie gut, dass die Bäckerei Pfeiffer trotz aller Schwierigkeiten nicht nur nachts um 1 Uhr in der Backstube steht, keine fertigen Brot-Backmischungen verwendet sondern jetzt auch noch versucht auf BIO Getreide umzusteigen, um ganz weg von der Chemie zu kommen.

DAS können wir unterstützen. Denn wir haben die WAHL! Eine ihrer Filialen ist in Cölbe.


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