Die Entdeckungsreise zu Demeter und Getreide…..Teil I
„Wissen wo es herkommt und wen wir damit unterstützen“. Diese Anforderung habe ich mir und meinen Nahrungsmitteln gestellt. Und daher bin ich weiter auf Entdeckungsreise. Ich möchte entdecken, was um uns herum wächst, wie es angebaut und wie es weiterverarbeitet wird.
Schon lange wollte ich unbedingt mehr über unser Getreide verstehen. Das ist ja immer wieder Thema – in der Politik, in der Gesellschaft, in der Gesundheit. Aber wer weiß schon was über’s Getreide, wenn er nicht gerade Landwirt ist?
Ich habe in 34 Jahren von niemandem etwas darüber gelernt und bekomme nur mit, wie sich diesbezüglich gerade alle über Gluten, über Monokulturen, über „Bio“ und die weltweite Ernährungsfrage unterhalten.
Daher war ich total glücklich, dass ich die Erlaubnis zu einer kleinen „Lehrstunde“ bekommen habe, um mehr über den Demeter Hof Fleckenbühler zu erfahren. Und darüber, welches Getreide sie anbauen und wie es verarbeitet wird.
Demeter ist ein Verband, eine Organisation. Sie fördert Betriebe, die „biodynamische Landwirtschaft“ betreiben.
Das ist die natürlichste Form der Landwirtschaft, ähnlich wie sie unsere Großeltern betrieben haben.
Alles folgt hier dem Lauf der Natur – in einem Kreislauf, d.h. eins begünstigt das andere; nichts kommt künstlich von draußen rein und nichts wird weggeschmissen.
So gibt es auf einem Demeter-Hof immer Pflanzen und Tiere, da das eine das andere begünstigt. Die Pflanzen dienen den Tieren als Nahrung und die Tiere dienen mit ihren Ausscheidungen den Pflanzen als Dünger. Damit dienen beide wiederum dem Menschen.
Hier geht alles ohne Chemie und künstliche Mittel. Stattdessen wird die Natur eingesetzt, um zum Beispiel mit Schafgarbe und Brennnessel Präparaten andere Pflanzen (Getreide) in ihrem Wachstum zu unterstützen.
Weizen, Roggen, Dinkel, Gerste, Hafer bauen die Fleckenbühler auf einem Gelände von 250qm an und beschäftigen für alle ihre Arbeitsbereiche im Moment 120 Menschen.
Demeter hat immer auch mit vielen Menschen zu tun, das habe ich gelernt. (Das ist ja nicht auf jedem industriell geführten Hof der Fall).
Wenn das Getreide erntereif ist, dann wird es auf dem Feld mit dem Mähdrescher gedroschen, d.h. der Stängel der Pflanze wird von der Ähre getrennt. Die Ähren bzw. das Korn kommen dann in eine Reinigungsmaschine , die durch Schütteln und Sieben das reine Korn selektiert. Dieses wird dann, je nach Größe, für den Verkauf, für die Tiere oder wieder zur Aussaat verwendet.


160 Tiere sind auf dem Hof der Fleckenbühler. Davon Rinder, Ziegen, Hühner. Auf diesem Hof haben die Rinder Hörner und fressen Gras von der Wiese. Je öfter sie eine Wiese abgrasen, desto kürzer bleiben die Pflanzen, die dort wachsen und umso nährstoffreicher werden sie dadurch. Auch das ist wieder ein Kreislauf, da nährstoffreiches Futter zur Stärkung der Tiere beiträgt.
Auf diesem Hof kommen die Rinder zu ihrem Futter (vom Stall auf die Wiese), nicht andersherum!
Getreide, Bio, Demeter, …….. – da gibt es noch viel zu lernen, stelle ich fest.
Der Gedanke, dass „Demeter“, d.h. die biodynamische Landwirtschaft, die ältest ist, die es gibt, und dass sie im Einklang mit der Natur „wirtschaftet“, gefällt mir. Und dass sie versucht (anders als der „Bio“-Verband), weitestgehend von den Supermärkten autonom zu bleiben, gefällt mir auch. Nur Tegut und einige wenige andere Supermarktketten führen wohl als einzige Demeter-Ware. Dazu müssen sie auch einen Demeter-geschulten Verkäufer stellen, der über biodynamisch angebaute Lebensmittel informieren kann.
Viel zu entdecken und viel zu lernen gibt es noch für mich auf diesem Gebiet.
Und was ich weiterhin feststelle ist:
es ist möglich sich umweltfreundlich und gesund zu ernähren.
Aber es kostet Zeit und Wille sich damit auseinanderzusetzen.
Einfacher ist es natürlich in den nächsten Discounter zu fahren. Bequemer und günstiger wäre es auch.
Die Frage ist, was wir wollen bzw. wen/was wir unterstützen wollen (unsere Gesundheit? Die Umwelt? Die Menschen, in unserer Umgebung, die die Nahrungsmittel für uns produzieren? – oder all dem zusammen?)
Ich werde weiter auf Entdeckungsreise gehen.
……und ab jetzt versuchen mehr Demeter zu kaufen.
Obwohl, – ……..mit oder ohne Zertifikat, wichtig ist doch ganz einfach, dass alles so NATUR-nah wie möglich hergestellt wird.
Wie toll, dass der Fleckenbühler Hof nur 5km entfernt ist.
Die 25kg Getreide-Säcke mit Weizen, Roggen, Dinkel-Körnern stehen schon in meinem Keller und warten darauf per Hand gemahlen zu werden. Das Getreide kann ich ja leider noch nicht selbst anbauen 😉


Hier der Link zu den Fleckenbühlern.