……..ist das worum es geht. Bei dem, wofür ich mich einsetze. 
Mutter Erde“ – diesen Begriff haben wir alle schon häufig gehört und vielleicht auch benutzt, aber was steckt eigentlich dahinter?

Wie wir alle und wie alles miteinander verbunden ist – das durfte ich auf dem Terra Madre Event 2022, einer internationalen Veranstaltung von Slow Food, im September in Turin miterleben.
Menschen, Tiere, Pflanzen – wie gehen wir damit um? 
Wie gehen wir mit uns selbst um?
Wie gehen wir mit anderen Menschen um? 
Wie gehen wir mit anderen Lebewesen um? 
Wie gehen wir mit den Ressourcen auf unserer Erde um, d.h. mit all dem, was uns unsere „Mutter“ (die Erde) jeden Tag schenkt?
Das waren die Fragen auf dem Terra Madre Event und das sind die Fragen, mit denen sich die Slow Food Bewegung beschäftigt – auf der ganzen Welt. 

Die Antwort auf diese Fragen liegt hier :
in unseren Lebens-Mitteln. 

Welche Bedeutung Lebensmittel haben und zwar auf der ganzen Welt und für die ganze Welt, das wurde mir erst auf dem Terra Madre Event wahrhaftig bewusst:
Die Menschen, die hier zusammen kamen, brachten eine ganz besondere Energie mit. 
5 Tage lang in dieses Event einzutauchen bedeutet 5 Tage lang einer anderen Welt zuzugehören – einer Welt voller Wertschätzung, voller Hingabe, voller Genuss, voller Leidenschaft und voller Begeisterung. Eine Welt voller Liebe – zu dem, was wir von der Erde entnehmen, was wir daraus machen und wie wir es mit unseren Händen verwerten bzw. zu unser eigen (unserem Körper und unserem Geist) werden lassen. Noch nie in meinem Leben habe ich so viel positive Energie und so viel Zuversicht gespürt, wenn so viele Menschen zusammenkommen. 

An den 5 Tagen vom 22.-26. September besuchten über 3.500 Menschen das Event in Turin. Es gab unzählige Ausstellerstände mit selbsterzeugten Lebensmitteln von Kleinbauern aus der ganzen Welt, viele verschiedene Themenbereiche wie „Ernährung und Gesundheit“, „Genuss und Tourismus (Slow Reisen)“, „Ernährungsbildung“, sowie Vorträge, Probierstände, Workshops und viele Verkostungen von traditionell und handwerklich verarbeiteten Lebensmitteln. Terra Madre ist wie eine Expo zum Thema Lebensmittel. Die Welt kam hier zusammen und jeder hat seine Besonderheiten – aus seinem Land – mitgebraucht. 

Was kulturelle Vielfalt wirklich bedeutet, was Sortenvielfalt bedeutet, was bodenschonender Ackerbau bedeutet, was Lebensmittelhandwerk bedeutet und was Genuss bedeutet – das durfte ich hier von vielen Ländern lernen. Und wie viele Menschen auf der Welt sich für all das einsetzen – auch das durfte ich hier lernen. 

Wenn Kleinbauern voller Stolz ihre einzigartige (weil sonst nirgendwo anders angebaute, für die Region typische oder bereits ausgestorbene) Anbaukultur in den Händen halten; 
Wenn indigene Völker – ob aus Amazonien, vom Mississippi, aus Sambia, Indien oder Okinawa – davon berichten, wie sie ihres Bodens beraubt werden (damit Lebensmittel für Europa angebaut werden können) und zu einer gemeinsamen Bewegung „Hin zur Natur“ aufrufen; 
Wenn ein brasilianischer Kleinbauer erzählt, welchen Unterschied es macht, ob er mit seinen Pflanzen spricht oder nicht;
Wenn ich sehe, dass Sesam sogar in Italien (und nicht nur in Äthiopien) wachsen kann; 
Wenn ein eigener riesiger Themenbereich darüber aufklärt, wie sich unsere Lebensmittel auf unsere Gesundheit auswirken;
Wenn Menschen zusammenkommen, um die Geschmacksvielfalt von italienischen Bohnen-Suppengerichten kennenzulernen; 
Wenn gelehrt wird, wie mit Hülsenfrüchten auf der ganzen Welt gekocht wird; 
Wenn aufgezeigt wird, welche Rolle Bakterien, Hefen und Pilze weltweit bei traditioneller handwerklicher Verarbeitung wie Brot, Gemüse oder Getränken spielen;
Wenn so viele Menschen aus so vielen unterschiedlichen Ländern zusammenkommen, die sich alle für die gleiche Mission einsetzen,……..

……..dann habe ich das Gefühl 5 Tage in einer Welt zu leben, in der ich weiter leben möchte. 

Eine Welt voller Genuss, Wertschätzung und wundervollen Traditionen – eine Welt voller Schönheit!
Irgendwie …eine Welt im Sinne der Schöpfung, eine lebenswerte Welt. 

In dieser Welt möchte ich auch jetzt noch leben. 
Jetzt, wo das Terra Madre Event seit einem Monat der Vergangenheit angehört. 
Und weil die Welt in meiner direkten Umgebung nicht so ist, setzte ich mich dafür ein, dass sie es wird. 

Die vielen Menschen aus der ganzen Welt von Terra Madre haben mir gezeigt, dass das möglich ist.  Und sie haben mich dazu ermutigt, meine Vision von einem neuen Lebensmittelsystem jetzt noch bestärkter voranzutreiben als vorher. 
Wir alle sind miteinander verbunden – vielleicht sehen oder spüren wir nichts davon – aber dieser „Spirit“ – dieser Geist der Zuversicht – der kann uns alle berühren, und den trage ich seit Terra Madre tief in meinem Herzen. 

Wie wir diesen Spirit hier zu Hause in unserem Stadtteil in Taten umsetzen, das könnt ihr durch unser Projekt „LebensMittelPunkt Wehrda“ mitverfolgen. Das Motto des diesjährigen Terra Madre Events „RegenerAction“ begleitet uns dabei.

Ich freue mich, wenn du mitmachen willst. 

Eure

           Tanja

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