Grünkern | Christian Böres | Angeltürn-Boxberg | Deutschland

Es gibt viele unterschiedliche Typen von Landwirten.

Diejenigen, die ein Erbe antreten. 
Diejenigen, die sich in die Enge gedrängt fühlen. 
Diejenigen, die aktiv Ideen entwickeln. 
Diejenigen, die risikofreudig sind und experimentieren. 
Diejenigen, die zur alten Generation gehören. Oder zur jungen. 
Diejenigen, die Öko-Landbau betreiben. Oder eben nicht. 
Diejenigen, die sich über die Politik beschweren. Oder diejenigen, die selbst handeln. 
Diejenigen, die ihr eigenes persönliches Potential nutzen oder eben nicht. 

Christian Böres gehört zu den Nebenerwerbslandwirten. Das heißt, allein mit der Landwirtschaft, kann er nicht leben. Deswegen ist er Maschinenbauer. Das ist nicht nur sein Job, sondern das macht er auch gerne. Und er hat verstanden, wie er sein Potential nutzt. Wer schonmal auf dem Hof von der Familie Böres war, der sieht, dass dieser landwirtschaftliche Betrieb einzigartig ist. 

Christian hat sein Know-How als Maschinenbauer in seinem Hobby als Landwirt umgesetzt. Das erlaubte der Familie Böres, dass sie bis heute eine der wenigen sind, die weiterhin Grünkern verarbeiten. Und dass sie vor 5 Jahren zu den ersten Kichererbsenbauern in Deutschland wurden. 

Auf den Feldern von Christians Familie stehen enige Kichererbsensorten im Testanbau. Sie kooperieren mit dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg, um herauszufinden, welche Sorten in Deutschland anbau- und zukunftsfähig sind. Weltweit gibt es über 1.000 verschiedenen Kichererbsensorten. Wer hätte das gedacht?!! Aus dem Supermarkt kennen wir nur eine. Zerstörung der Biodiversität könnten wir das nennen. Durch die Versuche der Familie Böres könnte es in Zukunft mehr Vielfalt geben. 

Christians Vater hat mir erzählt, wie er damals als 5jähriger schon Grünkern geerntet hat. Früher hat in der Landwirtschaft alles noch anders funktioniert. Nur in Franken waren die Landwirte Spezialisten für Grünkern. Es ist also ein wahres fränkisches „local Superfood“ mit einer langen Tradition. Grünkern ist Dinkel, der grün geerntet wird, um dann gedarrt zu werden. Dazu hat die Familie einen Heizer gebaut, der mit echtem Buchen-, Eichen- und Eschenholz befeuert wird. Dieses echte Hartholzfeuer gibt dem Grünkern seinen einzigartigen Geschmack und den unglaublich gut duftenden Geruch. 
„Leider weiß heute fast keiner mehr wie er in der Küche mit Grünkern umgehen soll“, sagt Christians Vater. Deswegen hat seine Frau fertige, vorbereitete Grünkern-Mischungen für Suppen zusammengestellt. Und Christian hat für diesen Zweck eine Maschine gebaut. 

„Es ist ein ganz altes und gleichzeitig zukunftsfähiges Lebensmittel, wenn wir in Deutschland den Fleischkonsum reduzieren wollen/müssen“, sagt Christians Vater. 

Da gebe ich ihm Recht. Deswegen ist der Böres Grünkern jetzt Teil meines Ernährungs-Sortiments. Die Familie Böres gehört für mich mit ihren 50 Hektar, ihrem Engagement für zukunftsfähige Lebensmittel, der Bewahrung von alten Traditionen und ihrer Herzlichkeit zu der Art von Landwirten, die ich von Herzen gerne unterstütze. 

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